Zu Besuch im Bikepark Großer Feldberg
Diesen Mai war es zum ersten Mal soweit: Der Bikepark Großer Feldberg im Taunus feierte sein einjähriges Bestehen sowie die Eröffnung der zweiten Downhillstrecke. Mit einem großen Sommerfest und diversen Angeboten feierte der Verein Wheels over Frankfurt den Erfolg der jahrelangen aufopferungsvollen Bemühungen seiner Mitglieder, eine legale Downhillstrecke am Feldberg errichten zu dürfen. Näheres zu der Entstehungsgeschichte des Bikeparks findet ihr hier.
Für uns allemal ein Grund, dem Feldberg unseren ersten Besuch des Jahres abzustatten. Nach einer ausgiebigen Trail-Runde um das Bergmassiv herum befuhren wir auch zum ersten Mal die neue Strecke und können diese uneingeschränkt weiterempfehlen. Auch ohne Downhillrad kann man hier viel Spaß haben und die Höhenmeter bis zum Streckenbeginn sind, egal ob schiebend oder fahrend, sehr schnell zurückgelegt. Ich selbst hatte bereits während des Baus der ersten Strecke mit angepackt und bin froh, dass die zweite Line eher Federweg unspezifisch ausgefallen ist. So kann man sie perfekt in die üblichen Trailrunden am Feldberg einbauen.
Der Bikepark großer Feldberg ist seit letztem Jahr geöffnet und mit Eröffnung der zweiten offiziellen Downhillstrecke jetzt auch endlich vollständig. Das Befahren ist für jedermann kostenlos, allerdings finden wir, dass es Ehrensache ist, sich als regelmäßiger Nutzer der Strecken auch im Verein anzumelden. Nur so kann langfristig die Streckenpflege und der Erhalt des Bikeparks gesichert werden. Alles über die Anmeldung im Verein erfahrt ihr unter diesem Link.
Streckenvorschau-Videos der beiden Lines findet ihr unter folgenden Links:
Strecke 1 gefahren von Anton Wünscher
Strecke 2 gefahren von „Mtb Rider“
Radventures: Das erste Mal mit Gepäck am Rad
3. Juli 2016 by Helge • Radventures •
Ich weiß noch gut wie es war, als mich der Bikepacking-Virus infiziert hatte. Es konnte gar nicht schnell genug raus in den Wald gehen, entschlossen der Zivilisation temporär den Rücken zuzukehren, bepackt mit allem was man für eine Selbstversorger-Mehrtagestour so braucht. Als Stephie mir neulich steckte, dass auch sie großes Interesse an etwas mehr Abenteuer auf zwei Rädern hat, war sofort klar, dass wir möglichst zeitnah zusammen losziehen würden. Ein passender Termin war schnell gefunden und ich hatte inzwischen auch genug Ausrüstung angesammelt, dass ich Stephie mit dem Teil des Equipments, der ihr noch fehlte, versorgen konnte.
Da wir bedauernswerterweise im absoluten Zecken-Risikogebiet zu hause sind, war klar, dass wir auf direkten Waldbodenkontakt gerne verzichten wollen. Glücklicherweise gibt es auch im Odenwald hin und wieder eine schöne Schutzhütte und da wir uns hier natürlich bestens auskennen, war die Wahl der nächtlichen Unterkunft schnell getroffen. Wir hatten durch die exponierte Lage zwar etwas Bedenken bezüglich möglicher nächtlicher Gewitter, aber das sollte sich glücklicherweise als unbegründet herausstellen.
Da es zu Anfang nicht schadet, erst mal in vertrautem Terrain zu übernachten, entschieden wir uns die Nacht fürs erste auf der höchsten Erhebung unserer Region, dem Melibokus, zu verbringen. Es war die vorausgegangenen Tage zwar immer etwas stürmisch gewesen, aber der Wetterbericht kündigte für die kommende Nacht nur noch gutes Wetter an. Also Taschen ans Rad montiert und ab dafür. Entspannt pedallierten wir Abends los, um gerade rechtzeitig zu einem der schönsten Sonnenuntergänge der letzten Wochen auf dem “Gipfel” anzukommen. Da wir sonst nicht mehr viel vor hatten, entschieden wir uns unser Abendessen hier oben zu uns zu nehmen und dabei weiterhin die einmalige Atmosphäre zu genießen. Die Luft war von früheren Regenschauern perfekt gereinigt und der Sonnenuntergang spiegelte sich in den entfernt gelegenen Rheinschleifen. Obwohl ich schon unzählige Male hier oben stand, sind mir an diesem Abend Dinge in der Ebene aufgefallen, die ich so vorher noch nie wahrgenommen hatte.
Als wir uns an dem Postkartenmotiv satt gesehen hatten, zückten wir die Lampen und begaben uns auf den letzten Trail des Tages. Unterwegs füllten wir noch kurz unsere Wasservorräte an einer der bestplatzierten Quellen aller Zeiten auf, bevor wir auf dem mittlerweile stockdunklen Trail zu unserer Schutzhütte weiterfuhren. Kurz vor unserem Ziel rannte nur einen Meter vor Stephie ein Kamikaze-Reh über den Trail, sonst kam es aber zu keinen Zwischenfällen und wir konnten unser Nachtlager wie geplant ungestört und unstörend aufbauen.
Es war angenehm warm und die Nacht verlief ohne nennenswerte Ereignisse. Von der Freude über das nach wie vor gute Wetter beflügelt, fuhren wir am Morgen direkt los um zurück in die Zivilisation zu kehren und unterwegs noch das eine oder andere Foto aufzunehmen.
Jetzt wird es langsam Zeit, entlegenere und wildere Gebiete zu erkunden. Wir werden diesen Sommer sicher noch so manche Schutzhütte auf ihre Hotel-Gene testen.